Con­nec­ted Riding® und Peg­gy Cummings

Was ist dran
an Peg­gy Cum­mings’
Con­nec­ted Riding?

Die einen hal­ten es für die Metho­de, die den Reit­sport revo­lu­tio­nie­ren könn­te, die ande­ren für eso­te­ri­sche Spinnerei.

Was steckt hin­ter Peg­gy Cum­mings’ Con­nec­ted Riding?
Wo kommt es her?
Was bewirkt es?
Ist es wirk­lich so neu und anders?
Und was ver­steckt sich hin­ter den etwas nebu­lö­sen Begrifflichkeiten?

 

Die Spra­che von Con­nec­ted Riding

Das ers­te, was am Con­nec­ted Riding auf­fällt, ist die völ­lig ande­re Ter­mi­no­lo­gie des Reitunterrichts.

Die Leh­rer spre­chen von „tada“, „wig­geln“ oder „die Zügel käm­men“. War­um die­se neue Spra­che, die für Unein­ge­weih­te mys­te­ri­ös und kuri­os klingt?

Peg­gy Cum­mings sagt, um neu ler­nen zu kön­nen, ist es nötig, alte Gewohn­hei­ten abzu­le­gen. Gewohn­hei­ten sind sprach­lich belegt. Wenn wir also die Wor­te „hal­be Para­de“ oder „Schen­kel­hil­fe“ hören, reagiert unser Kör­per auto­ma­tisch und oft starr.

Und genau gegen die­ses Auto­ma­ti­sier­te, Erstarr­te im Rei­ten rich­ten sich die ande­re Spra­che und die Reit­leh­re von Peg­gy Cummings.

 

Anja Görtzen
Anja Görtzen
Anja Görtzen
Was bringt uns das Con­nec­ted Riding Neues?

Die wenigs­ten Reit­pfer­de, mit denen wir tag­ein, tag­aus zu tun haben, sind unbe­schrie­be­ne Blät­ter. Vom ers­ten Moment an, in dem einem Foh­len ein Half­ter über­ge­zo­gen wird, zie­hen wir an sei­nem Kopf (mehr oder weni­ger hef­tig), füh­ren es stets von der glei­chen Sei­te und brin­gen es aus sei­ner Balance.

Jedes Zie­hen am Kopf, so Peg­gy Cum­mings, ver­ur­sacht Ver­span­nun­gen am Genick. Das Genick jedoch ist das Gelenk, das unbe­dingt los­ge­las­sen sein muss, wenn der gan­ze Rücken los­ge­las­sen schwin­gen soll.

Set­zen wir uns nun mit unse­rer Schie­fe und unse­ren Span­nun­gen auf die­ses aus der Balan­ce gebrach­te Pferd, muss das Pferd kom­pen­sie­ren. Es kommt unwei­ger­lich ver­mehrt auf die Vor­hand und ver­steift sich gegen den/die Reiter:in.

 

Carlia Picard
Carlia Picard
Carlia Picard
 

 

“Füh­le die Wel­le an dei­nem unte­ren Rücken und leh­ne dich in den Gegenwind!”

Ähn­li­che Wur­zeln wie in Con­nec­ted Riding fin­dest du im Cen­te­red Riding und in der Tel­ling­ton-Metho­de, aber auch in den Kör­per­schu­len von Fel­den­krais und Alex­an­der und in den fern­öst­li­chen Kampfkünsten.

Der mensch­li­che Kör­per ist in sei­ner Balan­ce angreif­bar, phy­sisch, aber auch psy­chisch wer­den wir durch die Belas­tun­gen des All­tags aus unse­rer Bahn gewor­fen. Wir wer­den schief in der Wir­bel­säu­le und ver­ler­nen ganz buch­stäb­lich den auf­rech­ten Gang.

Wenn wir die­sen aus der Balan­ce gera­te­nen Kör­per auf ein Pferd set­zen, das womög­lich eine eige­ne Schie­fe und Dys­ba­lan­ce mit­bringt – wie sol­len zwei ver­stimm­te Instru­men­te ein wohl­klin­gen­des Duett spielen?

Hier set­zen vie­le The­ra­pien an. Sie allen haben das Ziel, uns wie­der zu auf­rech­ten Men­schen zu machen. Hier setzt auch Con­nec­ted Riding an, denn nur ein Rei­ter in dyna­mi­scher Balan­ce kann ein balan­cier­tes Pferd her­vor­brin­gen.
Und: Nur ein balan­cier­tes Pferd ist ein Pferd, das sei­nen Rei­ter in Har­mo­nie und gesund bis ins hohe Alter tra­gen kann.

 

Fohlen mit Halfter
Pferd mit Halfter

Dem Un-
gleich­ge­wicht begegnen

Die Übun­gen aus dem Con­nec­ted Riding und der dazu­ge­hö­ri­gen Boden- und Kör­per­ar­beit haben zum Ziel, die oft ver­nach­läs­sig­te tie­fe Rumpf­mus­ku­la­tur, auch Kern­mus­ku­la­tur genannt, zu akti­vie­ren und zu stärken.

Peg­gy Cum­mings’ Kör­per­ar­beit für den Men­schen lehrt, unse­re Balan­ce zu fin­den, den Unter­schied zu erspü­ren und dann durch Aus­pro­bie­ren und Selbst­kon­trol­le unse­ren Kör­per immer wie­der in die­se gefun­de­ne Balan­ce zu bringen.

Die­se Balan­ce ist nicht sta­tisch, „das ein­zig Bestän­di­ge ist der Wan­del“. Frus­trier­ten Schü­lern, die damit rin­gen, dass sie ihre Balan­ce immer wie­der ver­lie­ren, sagt Peg­gy Cum­mings: „Du kannst nichts fest­hal­ten. Fin­de dich damit ab und fan­ge an zu ler­nen.

 

Connected Riding Halfter

Fazit

Die Metho­de ist in ihren Grund­zü­gen ein­fach erlern­bar. Den Schü­lern wer­den kon­kre­te Hilfs­mit­tel an die Hand gege­ben, mit denen sie sicher einen Unter­schied in der Kör­per­hal­tung und im Kör­per­be­wusst­sein ihrer Pfer­de errei­chen kön­nen.
Die Pfer­de ler­nen zuver­läs­sig, sich zu deh­nen, Last mit der Hin­ter­hand auf­zu­neh­men, im Genick nach­zu­ge­ben und den Rücken zu tra­gen. Die Men­schen ler­nen, ihren eige­nen Kör­per bes­ser wahr­zu­neh­men und Span­nun­gen abzu­bau­en.
Auch Con­nec­ted Riding nimmt dem Rei­ter nicht die Arbeit ab, reell rei­ten ler­nen zu müs­sen und auch nicht die Ver­ant­wor­tung, sein Pferd gesund zu erhal­ten. Con­nec­ted Riding ein stän­di­ger Pro­zess, ein dyna­mi­sches Balan­ce-Fin­den, mit dem man nie fer­tig ist. Schon des­we­gen ist Con­nec­ted Riding nichts für Leu­te, die schnel­le und end­gül­ti­ge Lösun­gen erwar­ten, son­dern für Men­schen, die sich wirk­lich auf die Aus­bil­dung ihrer Pfer­de ein­las­sen wol­len und lang­fris­tig Ver­än­de­run­gen schaf­fen wollen.

 

Peggy Cummings und Joram Degn
Connected riding

 

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