Lange ging man davon aus, dass ein guter Hundetrainer „klarmacht”, wer der Boss ist: Sicher nicht der Hund! Widerstand in der Hunde-Erziehung wurde als Sturheit und als Versuch angesehen, dem Tierhalter „die Butter vom Brot zu nehmen”. Glücklicherweise haben sich diese Ansichten überholt – und die Hunde sind froh darüber.
Nach wie vor wird aber das Verhalten als das Ziel unserer Bemühungen betrachtet- aber das ist nicht alles und nicht immer der nachhaltigste Zugang.
Gründe hinter beharrlichen Verhaltensweisen
Lassen Sie uns einmal annehmen, dass es Gründe für beharrliches Verhalten gibt. Verhalten ist Ausdruck davon, wie sich ein Hund fühlt. Unangepasstes Verhalten ist weniger durch einen speziellen Auslöser verursacht, sondern ein Ergebnis von allerlei Erfahrungen, Stress oder Sorgen. Der von uns wahrgenommene scheinbare Auslöser ist nicht mehr als der Tropfen, der ein Fass zum Überlaufen bringt.
In der Tellington TTouch® Methode schauen wir das Tier in seiner Gesamtheit an. Alle Zusammenhänge, Einflüsse und Vernetzungen um ein Wesen bewirken Veränderungen, welche dann wiederum das Gesamtbild auch im Körper beeinflussen.
Wir müssen uns nicht auf das Problem konzentrieren, um es zu verbessern.
Die psychische, mentale und emotionale Balance
Physische, mentale und emotionale Balance bilden ein Netzwerk, das sich dauernd gegenseitig beeinflusst. Mangelhafte physische (körperliche) Balance finden wir vernetzt mit Unruhe, Angespanntheit (beides jetzt psychische Themen), einer Tendenz zum reaktiven Verhalten anderen Hunden gegenüber und zum Leinenziehen.
Hunde mit mangelhafter mentaler Balance neigen dazu, kurze Phasen der Aufmerksamkeit zu haben. Sie werden wahrscheinlich beschrieben als hyperaktiv, langsame Lerner etc. Oft finden wir Angespanntheit rund um das den Kopf und ein trockenes Maul.
Fehlende emotionale Balance kann hinter ängstlichem, Aufmerksamkeits-heischendem oder zwanghaftem Verhalten stehen, das manchmal als „neurotisch“ bezeichnet wird.
Wenn man weiter forscht, findet man auch anderes auffälliges Verhalten, wie beispielsweise, dass sie nicht still stehen können, oder körperliche Merkmale, wie kalte Pfoten und/oder einen instabilen Stand. Die Tellington Arbeit setzt hier am Körper an mit TTouch und Bodenarbeit, um der “Ganzheit Hund” zu begegnen und damit auch das Verhalten positiv zu beeinflussen.
Ihr Hund ist bereits perfekt. Wenn wir Wege finden, ihm zu erleichtern, zu tun, was wir von ihm wollen – wird er das tun!