Con­nec­ted-Riding

Fin­den Sie die offi­zi­el­le Sei­te der Metho­de und der Leh­rer und Leh­re­rin­nen von Con­nec­ted Riding unter www.connectedriding.de

Lehr­gang mit Peg­gy Cum­mings – Zuschauerplätze 

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Peg­gy Cum­mings und Con­nec­ted Riding

Die einen hal­ten es für die Metho­de, die den Reit­sport revo­lu­tio­nie­ren könn­te, die ande­ren für eso­te­ri­sche Spin­ne­rei. Was steckt hin­ter Peg­gy Cum­mings’ Con­nec­ted Riding? Wo kommt es her? Was bewirkt es? Ist es wirk­lich so neu und anders? Und was ver­steckt sich hin­ter den etwas nebu­lö­sen Begrifflichkeiten?

Peggy auf Joram

Die Spra­che von Con­nec­ted Riding

Das ers­te, was am Con­nec­ted Riding auf­fällt, ist die völ­lig ande­re Ter­mi­no­lo­gie des Reit­un­ter­richts. Die Leh­rer spre­chen von „tada“, „wig­geln“ oder „die Zügel käm­men“. War­um die­se neue Spra­che, die für Unein­ge­weih­te mys­te­ri­ös und kuri­os klingt? Peg­gy Cum­mings sagt, um neu ler­nen zu kön­nen, ist es nötig, alte Gewohn­hei­ten abzu­le­gen. Gewohn­hei­ten sind sprach­lich belegt. Wenn wir also die Wor­te „hal­be Para­de“ oder „Schen­kel­hil­fe“ hören, reagiert unser Kör­per auto­ma­tisch und oft starr. Und genau gegen die­ses Auto­ma­ti­sier­te, Erstarr­te im Rei­ten rich­ten sich die ande­re Spra­che und die Reit­leh­re von Peg­gy Cummings.

Die Wur­zeln des Con­nec­ted Riding lie­gen im Cen­te­red Riding und in der TTEAM-Metho­de, aber auch in den Kör­per­schu­len von Fel­den­krais und Alex­an­der und in den fern­öst­li­chen Kampfkünsten.

Der mensch­li­che Kör­per ist in sei­ner Balan­ce angreif­bar, phy­sisch, aber auch psy­chisch wer­den wir durch die Belas­tun­gen des All­tags aus unse­rer Bahn gewor­fen. Wir wer­den schief in der Wir­bel­säu­le und ver­ler­nen ganz buch­stäb­lich den auf­rech­ten Gang. Wenn wir die­sen aus der Balan­ce gera­te­nen Kör­per auf ein Pferd set­zen, das womög­lich eine eige­ne Schie­fe und Unba­lan­ce mit­bringt – wie sol­len zwei ver­stimm­te Instru­men­te ein wohl­klin­gen­des Duett spielen?

Hier set­zen vie­le The­ra­pien an. Sie allen haben das Ziel, uns wie­der zu auf­rech­ten Men­schen mit gesun­dem Rück­grat zu machen. Hier setzt auch Con­ne­s­ted Riding an, mit der Grund­an­nah­me, dass nur ein Rei­ter in dyna­mi­scher Balan­ce ein balan­cier­tes Pferd her­vor­brin­gen kann. Und: Nur ein balan­cier­tes Pferd ist ein Pferd, das sei­nen Rei­ter wider­spruchs­los und gesund bis ins hohe Alter tra­gen kann.

Foto INgrid Wild

Was bringt uns das Con­nec­ted Riding Neues?

Die wenigs­ten Reit­pfer­de, mit denen wir tag­ein, tag­aus zu tun haben, sind unbe­schrie­be­ne Blät­ter. Vom ers­ten Moment an, in dem einem Foh­len ein Half­ter über­ge­zo­gen wird, ergeht es ihm wie uns: Wir zie­hen an sei­nem Kopf (mehr oder weni­ger hef­tig), wir füh­ren es von einer Sei­te – oft von der glei­chen Sei­te und brin­gen es dadurch eben­falls aus sei­ner Balan­ce. Jedes Zie­hen am Kopf, so Peg­gy Cum­mings, ver­ur­sacht Ver­span­nun­gen am Genick. Das Genick jedoch ist das Gelenk, das unbe­dingt los­ge­las­sen sein muss, wenn der gan­ze Rücken los­ge­las­sen und schwin­gend sein soll.

Set­zen wir uns nun mit unse­rer Schie­fe und unse­ren Ver­span­nun­gen auf die­ses aus der Balan­ce gebrach­te Pferd, muss das Pferd kom­pen­sie­ren. Es kommt dadurch unwei­ger­lich ver­mehrt auf die Vor­hand und ver­steift sich gegen den Reiter.

Bibi DegnDem Ungleich­ge­wicht begegnen

Die Übun­gen aus dem Con­nec­ted Riding und der dazu­ge­hö­ri­gen Boden- und Kör­per­ar­beit haben zum Ziel, die oft ver­nach­läs­sig­te tie­fe Rumpf­mus­ku­la­tur, auch Kern­mus­ku­la­tur genannt, zu akti­vie­ren und zu stärken.

Peg­gy Cum­mings’ Kör­per­ar­beit für den Men­schen lehrt, unse­re Balan­ce zu fin­den, den Unter­schied zu erspü­ren und wahr­zu­neh­men und dann durch Aus­pro­bie­ren und Selbst­kon­trol­le unse­ren Kör­per immer wie­der in die­se gefun­de­ne Balan­ce zu brin­gen. Die­se Balan­ce ist kei­ne sta­ti­sche, denn „das ein­zig Bestän­di­ge ist der Wan­del“. Frus­trier­ten Schü­lern, die damit rin­gen, dass sie ihre Balan­ce immer wie­der ver­lie­ren, sagt Peg­gy Cum­mings: „Du kannst nichts fest­hal­ten. Fin­de dich damit ab und fan­ge an zu lernen.“

Sitzschulung

Der Schlüs­sel zur Balan­ce im Con­nec­ted Riding liegt in der Bewegung

Der Kör­per (von Mensch wie Pferd) kann nur dann Bewe­gungs­frei­heit in den Gelen­ken haben, wenn er sich immer wie­der in Bewe­gung aus­rich­ten und neu jus­tie­ren kann. Alles Fes­te wird zu über­win­den gesucht. Genau hier ist der Kern der Leh­re von Peg­gy Cum­mings. Das Pferd ist in Bewe­gung und, so Peg­gy Cum­mings, man kann nicht einen sta­ti­schen Rei­ter­kör­per auf einen beweg­ten Pfer­de­kör­per set­zen und erwar­ten, dass dar­aus kei­ne Ver­span­nun­gen resul­tie­ren. Im Con­nec­ted Riding ist der Rei­ter also stän­dig in Bewe­gung, Bewe­gung, die man von außen nicht sehen kann (oder nicht sehen sollte).

Der Schlüs­sel liegt hier­bei in der Vibra­ti­on, denn ein Mus­kel, der sich in Schwing­be­we­gun­gen befin­det, kann sich nicht ver­span­nen. Bewe­gung und Erstar­ren schlie­ßen sich aus. Das Pferd, so Peg­gy Cum­mings, kann sich dadurch frei­er bewe­gen, sei­ne Gelen­ke bes­ser ein­set­zen und spürt den Rei­ter als leben­des, mit ihm agie­ren­des Subjekt.

Auch gegen Span­nungs­mus­ter im Pferd wird nach die­sen Prin­zi­pi­en vor­ge­gan­gen, auch hier kom­men die Schwing­be­we­gun­gen zum Ein­satz. Das Pferd lernt durch die Übun­gen, sein Gewicht von einer Sei­te auf die ande­re und zurück zu ver­la­gern und von der Vor­hand auf die Hin­ter­hand. Genau wie dem Men­schen wird dem Pferd ein neu­es Kör­per­ge­fühl ver­mit­telt. Ein sich in Bewe­gung eta­blie­ren­des Kör­per­ge­fühl, das mit jedem Schritt neu belebt wer­den kann why not try here.

Bibi Degn reitetFazit

Die Metho­de ist in ihren Grund­zü­gen ein­fach erlern­bar. Den Schü­lern wer­den kon­kre­te Hilfs­mit­tel an die Hand gege­ben, mit denen sie sicher einen Unter­schied in der Kör­per­hal­tung und im Kör­per­be­wusst­sein ihrer Pfer­de errei­chen können.

Die Pfer­de ler­nen zuver­läs­sig, sich zu deh­nen, Last mit der Hin­ter­hand auf­zu­neh­men, im Genick nach­zu­ge­ben und den Rücken zu tra­gen. Die Men­schen ler­nen, ihren eige­nen Kör­per bes­ser wahr­zu­neh­men und Span­nun­gen abzubauen.

Auch Con­nec­ted Riding nimmt dem Rei­ter nicht die Arbeit ab, reell rei­ten ler­nen zu müs­sen und auch nicht die Ver­ant­wor­tung, sein Pferd gesund zu erhal­ten. Con­nec­ted Riding ein stän­di­ger Pro­zess, ein dyna­mi­sches Balan­ce-Fin­den, mit dem man nie fer­tig ist. Schon des­we­gen ist Con­nec­ted Riding nichts für Leu­te, die schnel­le und end­gül­ti­ge Lösun­gen erwar­ten, son­dern für Men­schen, die sich wirk­lich auf die Aus­bil­dung ihrer Pfer­de ein­las­sen wol­len und lang­fris­tig Ver­än­de­run­gen schaf­fen wollen.

 

 

Die weiteren Themen zum Zertifikatslehrgang:

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